Für einen Waldspaziergang braucht es Wald? Nicht unbedingt. Im Rudolf-Frieling-Haus werden ungewöhnliche Ideen umgesetzt. Nicht die einzige Besonderheit im Umgang mit den hier betreuten betagten Menschen.

Im Rudolf-Frieling-Haus in Dresden-Rochwitz ist im großen Saal der Altenpflfege-Einrichtung ein Wald „gewachsen“, der es nicht nur mobil eingeschränkten Bewohnern ermöglicht, unterwegs zu sein, sondern auch schon in den schwierigen Zeiten der Corona-Einschränkungen genutzt werden konnte. „Es geht um Sinnesarbeit –ums Erleben –, aber auch um Biografie-Arbeit“, beschreibt die geschäftsführende Einrichtungsleiterin Manuela Hirschfeld. Mit diesem ungewöhnlichen Angebot, „die Draußenwelt“ in das Zuhause der Bewohner zu holen, „gibt es sehr viele Bezugs- und Erinnerungs-punkte, die gerade auch bei dementen Bewohnerinnen und Bewohnern auf diese Weise aktiviert werden können“.

Ein Haus wie so viele und trotzdem einzigartig

Der Slogan der Einrichtung „Ein Haus wie so viele und trotzdem einzigartig“ trifft dabei auch auf die Möglichkeit zu, dass die Mitarbeiter hier tatsächlich ihre Ideen einbringen können. „Ich finde es sehrwichtig, dass Mitarbeiter die Chance bekommen, erkannte Ressourcen zu entfalten– das festigt das Team und nützt vor allem den Bewohnern!“

Die Idee, einen „Waldspaziergang“ nachzuempfinden, hatte dabei Mitarbeiterin Kerstin Schröter, die bei der Betreuung der Senioren nach einem Ausweg aus den Corona-Einschränkungen suchte. Unterstützung bekam sie nicht nur aus der Mitarbeiterschaft des Hauses, sondern auch vom Beirat und der „Fuchs-Apotheke“in Laubegast.

Wunderbare Erinnerungen

So entstanden im Saal –der ebenfalls wegen Corona nicht mehr als Begegnungsort genutzt werden konnte– sechs Stationen. „Unsere Bewohner entdecken mit ihren Sinnen zum Beispiel Baumstämme, Tiere, Früchte des Waldes und Bildimpressionen –was Erinnerungen an ihre Vergangenheit weckt. “ Bei den Wanderungen durch die einzelnen Stationen,„hören sie Vogelgezwitscher, es weht der Geruch des Waldes um die Nase, während wir ein Pick-nick auf der Rastbank genießen“, beschreibt Kerstin Schröter. Schon kurz nach der Eröffnung wurde schnell klar,dass nicht nur die Bewohner, sondern auch die Mitarbeiter die Ausstellung gern besuchen und sich der Raum als Begegnungsstätte im Haus etabliert hat. 

Schon die nächsten Ideen

Manuela Hirschfeld ist jedenfalls begeistert, dass die Mitarbeiter schon die nächsten spannenden Ideen haben, die sie demnächst umsetzen wollen.